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Fragen und Antworten

In diesem Abschnitt können Besucher Max Kälin Fragen zum Thema Dharma stellen. Die Fragen können per E-Mail info@chan.ch eingereicht werden. Falls die Fragen als Dharma-bezogen und relevant erachtet werden, wird Max Kälin die Fragen innerhalb von etwa 2 Wochen beantworten. Die Fragen sowie die Antworten werden unten veröffentlicht.

Können Sie die Methode des Stillen Gewahrseins noch genauer beschreiben?

Stilles Gewahrseins (Mozhao) wird auch Methode ohne Methode genannt. Klingt seltsam? Diese paradoxe Aussage braucht vielleicht eine Erklärung. Beginnen wir also mit dem Teil welcher gelehrt oder zumindest systematisch kategorisiert werden kann. Die Beschreibung beinhaltet 10 Schritte.

 1. Sitzende Meditations Formen:

a. Mit einem Kissen

b. Ohne Kissen

c. Auf einem Stuhl (falls deine Beine nicht kooperieren)

 2. Sitzende Meditations Formen:

a. Voller Lotus, halber Lotus oder birmanische Haltung

b. Welche Haltung auch immer funktioniert

c. Was dabei wichtig ist:

 

i. Knie und Gesäss bilden ein stabiles Dreieck

ii. Auf einem Stuhl: Die Füsse ruhen fest auf dem Boden, das Gesäss fest auf dem Stuhl

 

 3. Haltung, Detail:

 

a. Halte deine Wirbelsäule aufrecht

b. Das Kinn wird eingezogen

c. Der Nacken berührt den Kragen des Kleidungsstücks (falls du keinen Kragen hast, stelle dir einen vor)

d. Atme ein, halte den Atem an, lasse die Schultern fallen

e. Die Schultern sollten jetzt genau richtig positioniert sein, atme weiter

 

i. Knie und Gesäss bilden ein stabiles Dreieck

ii. Auf einem Stuhl: Die Füsse ruhen fest auf dem Boden, das Gesäss fest auf dem Stuhl

 

f. Linke Hand auf rechte Hand, Daumen berühren sich, Nagel an Nagel

g. Zwei Möglichkeiten, um die Position der Hände zu unterstützen, falls nötig

i. Schlinge ein Tuch um die Hüften und bilde einen Beutel

ii. verwende ein kleines Kissen

 

h. Augenlider um etwa zwei Drittel abgesenkt

i. Zunge berührt den Gaumen

 4. Atme weiter:

 

a. Konzentriere dich auf den Bauch (unterer Dantian)

 

i. Einatmen, ausatmen

ii. Wenn du abgelenkt bist, bemerke einfach, dass du abgelenkt bist

iii. Kehre danach zum Atmen zurück

iv. Falls dies nicht funktioniert: Zähle deine Ausatmungen (von eins bis zehn)

v. Sobald du stabil bist, kannst du das Zählen fallenlassen.

Dies ist die Vorbereitung: Du sitzt in einer stabilen Haltung und atmest ein und aus. Nimm dir ein paar Minuten Zeit für kleinere Anpassungen, entspanne deinen Körper soweit als möglich, ohne die Haltung zu beeinträchtigen. Jetzt beginnt das eigentliche Training. Oft spürt man in kürzester Zeit Jucken, Schmerzen, Unruhe im Körper, Kälte oder Hitze. Irritierende Gedanken kommen aus dem Nichts und führen in die Irre. Das Wichtigste ist, sich dieser Störungen bewusst zu werden. Sobald du dir ihnen bewusst geworden bist – was immer es auch sei – ignoriere sie und lasse sie los. Wenn dies nicht funktioniert, konzentriere dich auf deinen Atem im Bauch (Bauchatmung). Wenn dies nicht funktioniert, ertrage es einfach. Wenn dies auch nicht funktioniert, stehe auf und beginne nach einer kurzen Pause von vorne. Sei geduldig mit dir selbst, dieses widerspenstige Kommen und Gehen von Ablenkungen kann Jahre dauern. Langsam beginnen: Beginne mit Meditationen von zehn Minuten, einmal am Tag und dann zweimal am Tag. Am besten übst du immer zur gleichen Zeit, wie zum Beispiel am frühen Morgen und am Abend (aber nicht zu spät am Abend). Oder jederzeit, wenn du die Zeit findest. Erhöhe die Länge deiner Meditation auf 30 Minuten, eine Stunde und darüber hinaus. Erhöhe die Meditationszeit jedoch langsam, da sich die Beine angewöhnen müssen.

 5. Atme weiter und “lasse die Atmung fallen”

a. Du atmest weiter, aber der Fokus liegt auf dem ganzen Körper, der die Atmung “übernimmt”

b. Du, der Beobachter, bist mit dem Atem “überall” 

6. Lassen das Ganzkörper / “Überall”-Atmen von Schritt 5 los

7. Fahre fort, was auch immer kommt, lasse es los

8. Der Körper kann verschwinden

9. Der Raum kann verschwinden          

10. Die Zeit kann verschwinden

 

Falls alles verschwindet – mach dir keine Sorgen, du existierst immer noch.

Dies ist die Methode. Ich habe sie von Shifu Sheng Yen gelernt, der einen systematischen Ansatz betonte, damit wir uns nicht in unseren Phantasien verlieren. Ein System, mit dem man arbeiten kann. Tatsächlich ist es harte Arbeit. Innerhalb des Chans ist diese Methode mit der Caodong-Tradition verbunden, insbesondere mit Meister Hongzhi Zhengjue (1091-1157). Die Wurzeln können bis in die Zeit des Buddhas Shakyamuni zurückverfolgt werden und werden in den Hinayana-Traditionen als Samatha gelehrt, was Ruhe des Geistes bedeutet.

Nun zum Teil “ohne Methode” du existierst immer noch, vielleicht in einem Gefühl oder einer Wahrnehmung von “innerhalb Nichts”. Du bist in der Stille, du bist zur Stille geworden. Aber du bleibst deinem Erfahren bewusst. Die Hinayana-Traditionen nennen diese Erfahrung Vipassana, was bedeutet, die Dinge so zu sehen, wie sie sind. Hier gibt es keine Methode mehr, weil wir uns ausserhalb des Bereichs von Wörtern, Konzepten, Logik und Vernunft befinden. Sich auf nichts beziehen zu können kann sehr seltsam werden. Die Anleitung eines erfahrenen Lehrers kann von entscheidender Bedeutung sein. Einige alte Chan-Meister überlieferten ihre Anweisungen in Form von Gedichten, wie “Der König des Geistes (Hsin Wang Ming)” von Meister Fu (497-569), “Den Geist beruhigen (Hsi Hsin Ming)” von Shih Wang Ming (6 Jh. n. Chr.) und ein in Chan besonders geschätztes Gedicht  “Vertrauen in den Geist (Hsin Hsin Ming)” von Sengcan (gestorben 606). Es gibt noch mehr, und alle sind Versuche, etwas in Worte zu fassen, was nicht mit Worten ausgedrückt werden kann. Versuche einer Navigationshilfe für den Ozean des Nichts.

Dharma und Kampfkunst, welche Beziehung besteht zwischen den beiden?

Der Buddhadharma sucht Frieden und Stille, um genau zu sein, um in Stille zu sein, muss man im Frieden sein. Die Chan-Tradition soll im 5. Jahrhundert n. Chr. in einem Shaolin-Kloster mit Bodhidharma als erster Abt entstanden sein. Es heisst, er habe körperliches Training eingeführt, um seine Mönche auf das harte Training vorzubereiten, das er sich ausgedacht hatte. Es wird gesagt, dass dies die Wurzeln dessen waren, was heute als Shaolin Kung Fu bekannt ist. Soviel zum Mythos. Tatsache ist, dass es Mönche gibt, die das Studium betonen, und Mönche, die den Kampf betonen. Wichtig ist, dass beide den Geist trainieren. Dies mag geschehen sein, weil Chan pragmatisch ist und es Zeiten des Krieges wie auch Zeiten des Friedens gab. Kämpfen zu können ermöglicht es, in Situationen zu helfen, in denen die meisten hilflos sind.

Diesen Aspekt schätze ich auch. Manchmal passiert es einfach, die Aggression dominiert und der sanfte Wege funktionieren nicht. Kampfkunstfähigkeiten helfen dabei, die Dinge so zu nehmen, wie sie kommen, ruhig zu bleiben, aber „die Situation wissen zu lassen“, dass das Unerträgliche nicht toleriert wird. Nach meiner Erfahrung begrenzt dies den Schaden am besten. Ich hatte nie die Gelegenheit, Shaolin-Klöster zu besuchen, aber ich war in der Armee und trainierte mehr als zwanzig Jahre lang harte Stile, wie westliches Boxen und Karate. In der Mitte meines Lebens wandte ich mich wegen Verletzungen weichen Stile zu, insbesondere Wing Chun Kuen, Einen harten Stil zu meistern dauert ein Jahrzehnt, einen weichen Stil zwei Jahrzehnte zu beherrschen. Kampfkünste erfordern Geduld und trainiert Konzentration und Ausdauer, ebenso wie das Dharma-Training. Die beiden marschieren zusammen.

Welche Vorbereitung ist angezeigt, bevor man Stilles Gewahrsein praktiziert?

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Ist es möglich, die Meditationsmethode des Stillen Gewahrseins anzuwenden, wenn man nicht sitzt?

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Wie wissen wir, dass wir Silent Illumination erfolgreich angewendet haben? Irgendwelche Richtlinien?

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