Die Chan-Linie beginnt mit dem Buddha (Buddha Shakyamuni) um 500 v. Chr. und endet heute bei den zeitgenössischen Meistern. Die ersten 28 Nachfolger Buddhas wurden in Indien geboren, darunter auch Bodhidharma (um 500 v.Chr.), der den Buddhismus nach China brachte. Er gilt als der erste chinesische Patriarch und Begründer der Chan-Linie.
Fünf weitere Patriarchen folgten. Der letzte, Huineng (638-713), gilt als sechster und letzter der sechs Ur-Gründer der Chan Linie. Alle überlebenden Chan-Schulen betrachten ihn als ihren Vorfahren. Nach Huineng
wurde die Übertragungsleitung in verschiedene Zweige unterteilt, deren Darlegung den Rahmen dieses Einführungstextes sprengt. Für Meister Sheng Yens Übertragungslinien sind die folgenden zwei Hauptschulen von Bedeutung: die Cadong (japanisch: Sōtō) und die Linjii Schule (japanisch: Rinzai).
Die Linjii-Schule wurde von Linji Yixuan (gestorben 866) gegründet und später nach Japan weitergegeben, wo sie als Rinzai-Schule bekannt wurde. Die Caodong-Schule wurde von Dongshan Liangjie (807–869) gegründet, die sich in Japan zur Sōtō-Schule des Zen entwickelte.